zweiter Urlaubstag
Magic Beach Hotel
15.09.2024
Die Nacht war eine einzige Tortur. Jenny, Nico und ich, Schildi, konnten kaum ein Auge zu tun. Es war so warm in unserer Suite, als hätten die Wände beschlossen, die Hitze des Tages zu speichern und uns damit zu umhüllen. Jede Bewegung fühlte sich an, als würde sie die Luft noch dicker machen. Wir wälzten uns hin und her, aber der Schlaf kam einfach nicht. Unsere Geduld? Schon längst verdunstet.
Als um 7 Uhr der Wecker klingelte, waren wir alle längst wach. Nico flüsterte nur: "Raus hier, so schnell wie möglich." Jenny nickte stumm, ihr Gesicht verriet alles: Müdigkeit, Frust und das Gefühl, als hätten wir gegen die Wüste selbst gekämpft. Ich war ja ohnehin an hohe Temperaturen gewöhnt, aber das hier war jenseits des Erträglichen. Wir schnappten nach Luft, als würden wir in einem Vulkan leben – eine übertriebene Vorstellung? Keineswegs.
Der Fluchtplan war klar: Nichts wie raus und erst mal Frühstück! Zum Glück sollten unsere Mühen zumindest hier belohnt werden. Das Buffet war reichhaltig, und die frischen Früchte leuchteten wie kleine Oasen in dieser Hitzehölle. Besonders der Kaffee überraschte uns: Er war nicht nur trinkbar, er war... gut! Ein seltener Glücksfall, denn häufig schmeckt Hotelkaffee eher nach abgestandenem Wasser. Hier aber? Aromatisch, genau die richtige Temperatur – fast wie eine Umarmung in einer Tasse. Wir schauten uns gegenseitig an, lächelten schwach und wussten: Es würde besser werden.
Nachdem wir uns mit einem ausgezeichneten Frühstück gestärkt hatten, beschloss ich, Jenny und Nico meine Heimat etwas näherzubringen. Wir schlenderten durch die staubigen Straßen Hurghadas, wo die kleinen Läden schon ihre Türen geöffnet hatten. Die Sonne brannte unerbittlich, aber die frische Morgenbrise half ein wenig. In einer der Seitenstraßen fanden wir schließlich einen Laden, in dem es herrlich kalte Getränke gab. Nico kaufte gleich ein paar Flaschen Wasser und Limonade, als hätte er Angst, dass wir bald in einer Fata Morgana stranden würden.
Mit unseren Erfrischungen in der Hand schlenderten wir zurück zum Hotel, als uns eine unerwartete Nachricht überrumpelte:
Wir würden umziehen! Ein neues Zimmer – die Erlösung? Wir konnten es kaum
glauben.
Pünktlich um 11:30 Uhr war es dann soweit. Zimmer 506, unser neues Domizil,
erwartete uns. Schon als wir die Tür öffneten, merkten wir sofort: Hier ist
alles anders. Eine kühle Brise, die uns sofort umhüllte – die Klimaanlage
funktionierte! Endlich konnten wir durchatmen, ohne dass uns die Luft wie ein
heißer Föhn ins Gesicht blies. Das Zimmer selbst war sauber und einladend. Die
Bettwäsche war frisch, und die kühlen Fliesen unter unseren Füßen fühlten sich
wie ein kleines Stück Paradies an.
Ich krabbelte langsam über den glänzenden Boden, und meine Panzerplatten
fühlten sich zum ersten Mal seit gefühlt Tagen angenehm kühl an. Jenny und Nico
warfen sich auf die Betten und lachten erleichtert. Es war, als hätten wir eine
neue Welt betreten, in der die Hitze uns nicht mehr bedrängte, sondern endlich
ferngehalten wurde.
Nachdem wir unsere Koffer ausgepackt hatten, mussten natürlich die Freunde
daheim sofort über diesen Glücksfall informiert werden. Ein paar Nachrichten
später fühlten wir uns alle viel entspannter – die drückende Hitze, die uns
zuvor gefangen gehalten hatte, war nur noch eine ferne Erinnerung.
Nun konnte der wahre Urlaub endlich beginnen!
Kaum
hatten wir unser neues, angenehm temperiertes Zimmer bezogen, gab es nur noch
einen Gedanken: Duschen! Nachdem wir die Hitze der Nacht und den morgendlichen
Spaziergang durch den staubigen Ort hinter uns hatten, war es, als würde die
Dusche uns in eine völlig neue Welt transportieren. Das kalte Wasser prickelte
auf meiner Panzerschale, und ich sah, wie Jenny und Nico ebenfalls fast vor
Erleichterung seufzten, als das Wasser über ihre Haut strömte. All die
Müdigkeit und der Frust des Morgens schienen in den Abfluss zu fließen.
Es war der
Moment, den wir gebraucht hatten. Das Gefühl, wieder frisch und sauber zu sein,
brachte unsere Laune auf ein völlig neues Niveau. So konnte der Tag
weitergehen!
Nach dem Duschen und dem Ausräumen unserer Koffer war es Zeit fürs Mittagessen. Wir begaben uns zum Mittagsbuffet im Hotel, und wie schon das Frühstück, enttäuschte auch das nicht. Es gab eine ansprechende Auswahl an Salaten, gegrilltem Gemüse und herzhaften Hauptgerichten. Zur Vorspeise genossen wir eine herrlich leichte Nudelsuppe mit feinen Nudeln, die uns nach der anstrengenden Hitze des Tages genau richtig erschien. Beim Hauptgang gab es für Nico zartes Fleisch, das er mit Begeisterung aß, während Jenny sich an frischem, knackigen Salat und einer bunten Gemüseauswahl erfreute. Ich probierte mich durch das farbenfrohe Gemüse, das mir wie ein kleines Festmahl vorkam. Zum Abschluss gönnten wir uns alle ein erfrischendes Dessert – köstliches Eis, das in der warmen Mittagsluft einfach perfekt war. Wir waren angenehm satt, aber nicht erschlagen – bereit, den Nachmittag in vollen Zügen zu genießen.

Nach
einer kleinen Pause im Zimmer – man gönnt sich ja schließlich auch im Urlaub
mal eine Verschnaufpause – machten wir uns erneut auf den Weg, um die Gegend
weiter zu erkunden. Die Nachmittagssonne war zwar immer noch stark, aber der
Wind, der nun vom Meer her wehte, machte das Ganze deutlich angenehmer. Wir
schlenderten durch kleine Gassen, vorbei an Souvenirläden, die bunte Schals,
kunstvolle Keramik und die typischen ägyptischen Gewürze feilboten. Ab und zu
hielten wir an, schauten uns um und genossen die entspannte Atmosphäre. Es gab
so viel zu entdecken, und die Zeit verflog.
Gegen
Abend, als die Hitze allmählich nachließ und die Luft frischer wurde, kehrten
wir ins Hotel zurück und gönnten uns kühle Getränke an der Poolbar. Mit Blick
auf den glitzernden Pool und die sich im Wasser spiegelnden Lichter ließen wir
den Tag langsam ausklingen. Jenny und Nico entschieden sich für ein kühles Bier,
während ich, ein großes Glas Wasser genoss – schließlich muss man in der Wüste
hydriert bleiben! Ich sagte den beiden, dass die Getränke auf meine Rechnung
gingen. Wir mussten lachen, denn wir haben ja all inklusive.
Die
entspannte Atmosphäre, die leisen Gespräche und das Lachen der anderen Gäste
vermischten sich mit dem Plätschern des Wassers und machten diesen Moment zu
einem der schönsten des Tages.
Zum
Abendessen begaben wir uns wieder ins Buffetrestaurant. Auch hier zeigte sich
das Hotel von seiner besten Seite: Leichte mediterrane Gerichte, würzige
Fleischspieße und frische Salate machten es uns leicht, etwas Leckeres zu
finden. Wir aßen mit großem Appetit, aber ließen noch genug Platz für einen
kleinen Nachtisch.
Nach dem
Essen zogen wir uns auf unseren Balkon zurück, der einen herrlichen Blick auf
den Pool bot. Die abendliche Show hatte bereits begonnen, und wir konnten von
unserem Platz aus perfekt sehen, wie die Tänzer ihre farbenfrohen Kostüme
schwangen und die Musik über den Poolbereich hallte. Es war die perfekte
Mischung aus Unterhaltung und Entspannung.
Wir saßen
gemeinsam dort, genossen die kühle Brise, die über den Balkon strich, und ließen
den Tag langsam ausklingen.
Ein Tag, der mit so viel Frust und Hitze begonnen
hatte, war schließlich doch noch zu einem kleinen Urlaubsabenteuer geworden.