siebter Urlaubstag
Magic Beach Hotel
20.09.2024
Nico bedankte sich bei mir, dass ich so gut auf ihn aufgepasst hatte. Ich fragte ihn nach dem Aufstehen, wie es ihm ginge. Er lächelte schwach und behauptete, es ginge ihm "recht gut", aber ich konnte in seinen Augen sehen, dass das nicht die ganze Wahrheit war. Er trank tapfer seinen Kaffee, nachdem er seine Medikamente genommen hatte, doch schnell verschwand er wieder auf die Toilette. Der arme Kerl kämpfte immer noch mit den Nachwirkungen seines Durchfalls.
Beim Frühstück teilte ich mir mit Jenny einen Toast mit Wurst und Omelett, und dazu noch einen Marmeladentoast. Nico, immer noch angeschlagen, versuchte tapfer, einen Toast mit Marmelade zu essen und gönnte sich danach noch einen kleinen Pfannkuchen. Es war schwer anzusehen, wie wenig er essen konnte. Trotzdem beschlossen wir, es ruhig anzugehen und einen entspannten Strandtag zu machen.
Zurück im Zimmer packten wir unsere Strandtaschen und bereiteten uns auf den Tag vor. Wir cremten uns gegenseitig mit Sonnenmilch ein – ein Ritual, das nicht nur vor Sonnenbrand schützt, sondern auch irgendwie beruhigend ist. Doch Nico schaffte es nicht, sich lange auf den Tag zu freuen: Er klagte plötzlich über Rückenschmerzen und konnte sich kaum bewegen. Ich flitzte so schnell ich konnte zur Schublade, in der die Medikamente aufbewahrt wurden, und deutete auf die Schmerztabletten. Jenny verstand sofort und gab Nico zwei Stück, die er brav schluckte.
Nach einer halben Stunde schien es Nico zumindest etwas besser zu gehen. Er bewegte sich zwar immer noch steif wie ein alter Mann (tut mir leid, Nico, aber so sah es aus!), aber er war entschlossen, den Strandtag nicht ausfallen zu lassen. Wir gingen runter und suchten den Stand auf, um uns Badetücher auszuleihen. Der freundliche Herr am Stand bestand jedoch darauf, dass wir unsere Badetuchkarten vorzeigen, die wir nicht hatten. "Na toll, und jetzt?", dachte ich.
Der Herr erklärte uns, dass wir die Karten an der Rezeption bekommen würden. Also ging es wieder zurück – Sachen in den Fahrstuhl, eine Etage hoch, zur Rezeption. Dort stellten wir fest, dass wir bei unserer Ankunft keine Badetuchkarten erhalten hatten, was zu einem kleinen Hin und Her führte. Doch der Mitarbeiter bat uns, 10 Minuten zu warten. In der Zwischenzeit gönnten wir uns eine Cola und kehrten nach kurzer Zeit zurück, um ohne weiteres die Karten zu erhalten. Na also, es geht doch!
Endlich am Strand angekommen, fanden wir ein gemütliches Plätzchen unter einem schattenspendenden Dach. Die Luft war warm, und ein sanfter Wind sorgte für die nötige Abkühlung. Nico und Jenny machten sich nach einer Weile auf, um im Meer eine Erfrischung zu finden. Ich blieb lieber auf meiner Liege und genoss es, den beiden beim Planschen zuzusehen.

Das Mittagessen fiel diesmal nicht aus, und Nico schaffte es, ein wenig mehr zu essen, was uns alle beruhigte. Den Rest des Tages verbrachten wir entspannt am Strand und ließen die Zeit einfach vorüberziehen.
Am Nachmittag ging es zurück aufs Zimmer. Nachdem wir geduscht und uns ausgeruht hatten, beschlossen Jenny und Nico, noch einige Erledigungen zu machen. Ich begleitete sie natürlich. Wir bestellten ein Uber und fuhren ins Hurghada City Center. Ziel war es, die ägyptische SIM-Karte von Micha aufzuladen und ein paar Kleinigkeiten zu kaufen. Doch kaum waren wir angekommen, flitzte Nico – entschuldige, Nico, aber es war wirklich so – wie ein krankes Wiesel zu den Toiletten. (Nico grinste nur, als ich das erzählte und sagte: „Ist schon gut, Schildi.“)
Nachdem Nico erleichtert zurückkam, ging das Geldwechseln erstaunlich schnell, und das Aufladen der SIM-Karte war auch kein Problem. Wir schlenderten noch ein wenig durch das Center und kauften kühle Getränke für den Abend ein.

Zurück im Hotel nahmen wir am Abendessen teil. Später verkündeten Jenny und Nico, dass sie in die „Juke Box“ fahren wollten, eine kleine Bar, die sie von früheren Besuchen kannten. Sie fragten mich, ob ich mitkommen wollte. „Aber nur, wenn ich eine Cola kriege“, sagte ich.
Jenny klärte mich auf: „Die verkaufen dort nur alkoholische Getränke, und Cola holen sie immer extra vom Kiosk nebenan.“ Ich wollte natürlich nicht, dass jemand extra für mich losziehen musste. „Nein, nein, ihr fahrt ruhig alleine. Und diesmal verspreche ich, wirklich keine Party zu feiern“, sagte ich und schüttelte mich schon beim Gedanken an das letzte Mal.
Jenny und Nico fuhren also alleine los, und als sie zurückkamen, sahen beide glücklich aus. „Na, wie war’s?“, fragte ich neugierig.
„Es war schön, unsere Freunde zu sehen, aber wir wissen nicht, wann wir sie das nächste Mal wieder treffen werden“, sagte Jenny. „Wir wissen ja noch nicht, wann der nächste Urlaub ist.“
Nico fragte mich, wie mein Abend gewesen sei. „Ganz ruhig“, antwortete ich, „ich habe mir die Abendshow angeschaut. Da waren Tänzerinnen, die sich in leuchtenden Kleidern so schnell gedreht haben, dass mir selbst beim Zusehen schwindelig wurde! Aber es war echt toll.“
So ließen wir den Abend entspannt auf dem Balkon ausklingen.